Schul- und Unterrichtstools
- juliazarfl
- 27. Feb. 2020
- 4 Min. Lesezeit
Das Unterrichtstool "Testmoz" – Let's test your knowledge!
In meiner fünften Klasse schreibe ich ungefähr alle zwei Wochen montags einen Vokabel- und Grammatiktest im Fach Englisch. Diese erstelle ich selbst am Computer und korrigiere ihn händisch.
Nachdem ich das Unterrichtstool "Testmoz" für mich ausprobiert habe, entdeckte ich viele Vorteile darin, das Unterrichtstool anstelle meiner jetzigen Methode zu wählen. Es eignet sich insbesondere für die Abfrage von Vokabel, grammatikalischen Strukturen und inhaltlichem Wissen in Fremdsprachen, aber auch zur Überprüfung von Wissen im beispielsweise Geschichts- oder Erdkundeunterricht.
Ein Einführungsvideo erklärt in weniger als zehn Minuten, wie Testmoz genutzt werden kann und gibt einen Überblick über dessen Funktionen. Für bis zu 50 Fragen pro Test kann die Seite kostenfrei genutzt und ein entsprechender Test erstellt werden. Weitere Funktionen stehen zur Verfügung, wenn ein Jahresbeitrag von 50 Dollar gezahlt wird. Dann lässt sich zum Beispiel der Zugriff auf einen selbst erstellten Test auf ein selbst gesetztes Zeitintervall beschränken oder die Funktion auto complete beim Ausfüllen des Tests ausschalten.
Zum ersten Testen habe ich mich zunächst für die kostenfreie Version entschieden. Anhand eines Beispiels werde ich mein Vorgehen einmal darlegen.
Klickt man auf "Build a test", wird man dazu aufgefordert, seinem Test einen Namen zu geben. Dieser ist ganz frei wählbar und könnte zum Beispiel "English Vocabulary" lauten. Danach muss man ein Passwort eingeben, was später auch als Zugang zum Test dient. Es kann nicht zurückgesetzt werden, deshalb sollte man es sich am besten direkt notieren.


Auf der linken Seite erscheint nun ein Menü mit den Unterpunkten "Dashboard", "Settings", "Questions", "Publish" und "Results".
Über den Unterpunkt "Settings" können grundlegende Einstellungen geändert werden (z.B. der Name des Tests, verfügbare Zeit während des Tests, ein Einführungstext, ob alle Fragen pro Test gezeigt werden oder nur eine Frage pro Seite, etc.). Auch hier sind viele Funktionen kostenfrei, aber nicht alle.
Unter "Questions" lässt sich nun der individuelle Test kreieren.

Über ein dropdown-Menü lässt sich sehen, dass zwischen "graded question", "survery/ungraded question" und "other" gewählt werden kann. Hierbei gilt es zu erwähnen, dass nur die "graded question[s]" kostenfrei für Nutzer zur Verfügung stehen.
Hier gibt es unterschiedliche Optionen, wie Fragen gestellt werden können. Man kann zwischen den folgenden Fragetypen wählen und diese auch mischen:
Multiple Choice mit einer Antwort
Multiple Choice mit mehreren Antworten
True/False
Zuordnung
Lücken
Essay
Bei jeder Frage lässt sich eine individuelle Punktzahl anpassen – je nach Schwierigkeit der Fragestellung. Außerdem kann man entscheiden, ob die richtige Antwort hinterher gezeigt werden soll oder beispielsweise eine ganze Erklärung eingeblendet werden soll. Unterschiedliche Lösungsalternativen können hinzugefügt werden. Dies macht zum Beispiel dann Sinn, wenn man ganze Sätze übersetzen lässt oder bei Vokabelabfragen Antworten wie "favourite" und "favorite" beide möglich sind, je nachdem, ob die Schüler sich der Schreibweise des britischen Englischs und des amerikanischen Englischs bedienen. Bei der Erstellung des Tests wird dieser regelmäßig von dem Programm selbst zwischengespeichert.
Sobald der Test fertiggestellt ist, lässt er sich unter dem Menüpunkt "Publish" veröffentlichen. Es lässt sich auch einstellen, ob die Schüler und Schülerinnen den Test nur einmal oder mehrere Male durchführen können.
Über den Link und ein Passwort können die Schüler und Schülerinnen zur Teilnahme am Test eingeladen werden. Sie sollten dann ihren eigenen Namen angeben, damit die Ergebnisse später zugeordnet werden können.
Nach Ausfüllen des Tests können die Schüler und Schülerinnen direkt sehen, wie viele Punkte sie erzielt haben. Es macht Sinn, vorher darauf hinzuweisen, dass eine korrekte Rechtschreibung wichtig ist, um die volle Punktzahl zu erreichen.
Unter dem Unterpunkt "Result" können am Ende außerdem die gesamten Testergebnisse eingesehen werden. Sie sind in einer Tabelle dargestellt. Ein Histogramm zeigt außerdem, die durchschnittliche Verteilung der Ergebnisse. Auch die Dauer der (jeweiligen) Bearbeitungszeit wird angezeigt. Individuelle Ergebnisse können angesehen werden, sodass man als Lehrkraft auch einen Überblick darüber bekommt, wo es Schwierigkeiten gibt, um dann im Anschluss zu evaluieren, wo im Unterricht Schwerpunkte gesetzt werden sollten.
Chancen und Herausforderungen / Sehe ich didaktisches Potenzial?
Meiner Erfahrung nach arbeiten Schüler und Schülerinnen sehr gerne am Computer oder am Tablet. Ihnen einen Test Online stellen zu können, sehe ich als große Chance, Schüler und Schülerinnen dazu zu motivieren, an Tests teilzunehmen – und zwar von überall aus und zu jeder Zeit. Sie sind insbesondere deshalb attraktiv, weil die Schüler und Schülerinnen eine direkte Rückmeldung erhalten, die ggf. durch die Lehrperson modifiziert werden kann (eventuell geschriebene Essays und deren Bewertung). Nach Bedarf können diese Tests auch wiederholt werden, Schüler und Schülerinnen können angespornt werden, den Test fehlerfrei bestehen zu müssen und wiederholen und festigen somit ihr Wissen.
Die Tests können jederzeit an das jeweilige Lernniveau der Lerngruppe angepasst werden und je nach individueller Schwerpunktsetzung können unterschiedliche Aufgaben unterschiedliche gewichtet werden.
Die digitale Korrektur verlangt von Schülern und Schülerinnen viel Genauigkeit. Hier sehe ich die Chance, dass Kinder und Jugendliche auch an Computern oder Tablets gezielter auf Rechtschreibung achten und achten müssen, da autocorrect nicht hilft.
Der Lehrkraft erleichtert die digitale Korrektur viel Arbeit und spart Zeit, die dann wiederum für Unterrichtsvorbereitungen genutzt werden kann.
Da die Schulen zur Zeit wegen der Corona-Krise geschlossen sind, kann ich meinen Schülerinnen und Schülern durch Testmox immer noch die Aufgabe stellen, Vokabltests zu schreiben und bekomme ein direktes Feedback. Während der Schulzeit ist dies auch in Laptopklassen oder mit schuleigenen Tablets möglich (insofern die Austattung der Schule dies erlaubt).
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